Gewinnverteilung

Ob und wie hoch eine mögliche Mindestgewinnsumme bei einem Lottospiel ist, hängt zumeist davon ab wie der Veranstalter die Gewinnsumme beziehungsweise deren Verteilung geplant hat. Im Allgemeinen wird die Höhe des Gewinns entweder nach dem Totalisatorprinzip oder nach festen Quoten, das heißt der Betrag des Gewinnes steht bereits vor der Ausspielung fest, festgesetzt. Vereinzelt gibt es auch Mischformen zwischen beiden Systemen. Hierbei wird ein Teil der Gewinne als feste Quote und die anderen Gewinne werden nachdem Totalisatorprinzip ermittelt.

Totalisatorprinzip

Die Gewinnhöhe bei diesem System hängt in der Regel vom Spieleinsatz, dem Verteilungsschlüssel für die einzelnen Gewinnklassen und der Anzahl der Gewinner innerhalb einer Klasse ab. Dazu wird vom Spieleinsatz der Anteil der als Gewinn ausgeschüttet werden soll ermittelt, diese Ausschüttungsquote beträgt je nach Veranstalter um die 50 Prozent des Spieleinsatzes. Diese gesamte Gewinnsumme wird anschließend anhand eines vorher festgelegten Verteilungsschlüssels auf die Gewinnklassen verteilt. So erhält zum Beispiel die Gewinnklasse 8, der sogenannte Dreier, beim deutschen Lotto 6 aus 49, 44 Prozent der Gewinnsumme. Nach der Ziehung der Zahlen wird die Anzahl der Gewinner ermittelt und anschließend wird die Gewinnsumme der Klasse durch die Anzahl der Gewinner innerhalb dieser Klasse geteilt. Das Ergebnis ist dann der jeweilige Gewinn.

Zu beachten ist hierbei, dass sich die Gewinnsumme der ersten Gewinnklasse um einen Jackpot erhöhen kann, also nicht nur vom aktuellen Spieleinsatz abhängt. Und das der Gewinn in einer Klasse kleiner beziehungsweise maximal gleich hoch seien darf wie der Gewinn in der nächst höheren Klasse. So kann es beim 6 aus 49 nicht vorkommen, dass ein Gewinner mit 5 Richtigen mehr erhält als ein Gewinner mit 5 Richtigen plus Zusatzzahl. Für den Fall, dass dies aufgrund der Berechnung dennoch passieren würde, wird im Allgemeinen die Gewinnsumme der beiden betroffen Klassen zusammengefasst und gleichmäßig auf die Gesamtzahl der Gewinner beider Klassen verteilt, so dass Klassen einen gleich hohen Gewinn ausschütten.

Der Vorteil bei diesem System, aus Sicht des Betreibers, liegt auf der Hand. Die Gewinnsumme wird allein durch den Spieleinsatz getragen. Es entsteht keine Nachschußpflicht und es muss daher auch kein Kapital in Reserve gehalten werden um etwaige Ansprüche der Gewinner zu bedienen.

Feste Quoten

Bei einem System mit festen Quoten stehen die Gewinne der Klassen bereits vor der Ausspielung fest. Das heißt sie sind unabhängig von der Anzahl der Gewinner und von der Höhe des Spieleinsatzes.

Hierbei gilt es aber zu beachten, dass in den höheren Gewinnklassen zumeist sogenannte "wenn -- dann" Regelungen vorgesehen sind. Das bedeutet wenn eine bestimmte Anzahl an Gewinnern in der Klasse vorliegen, dann wird der Gewinn wie folgt festgelegt. Eine bestimmte vorher festgelegte Summe wird auf alle Gewinner dieser Klasse gleichmäßig verteilt.

Ein Beispiel für ein Lotto mit festen Quoten ist das Lotto in Irland, wobei hier gesagt werden muss, dass die festen Quoten den durchschnittlich zu erwartenden Gewinnen eines Totalisatorsystems entsprechen.

Gemischte Systeme

Hier wird ein Teil der Gewinne anhand des Totalisatorprinzips und der Rest nach festen Quoten verteilt. Oft wird dabei nur der Gewinn in einer Klasse als feste Quote festgesetzt. Beispiele hierfür sind Lotto in Belgien (feste Quote in der niedrigsten Klasse) und Lotto in Dänemark (feste Quote in der höchsten Klasse).

Fazit

Ein Mindestgewinn im Lotto gibt es wenn überhaupt nur in einem System mit festen Quoten. Wenn davon abgesehen wird, dass es eine Mindesthöhe gibt ab der ein Gewinn überhaupt erst ausgeschüttet wird. Da aber die Systeme mit festen Quoten zumeist eine (im entsprechenden Abschnitt beschriebene) wenn -- dann Regel besitzen, kann es einen sicheren Mindestgewinn nur in einer der niedrigen Gewinnklassen ohne wenn -- dann Regel geben.

Für ein Lotto Spiel wie 6 aus 45 ließen sich allenfalls Gewinnspannen, anhand der bisherigen Gewinnhöhen ermitteln. Wobei diese beim Auftreten von sehr beliebten Tippreihen wie etwa "1,2,3,4,5,6" ohne Aussagekraft wären, da für einen solchen Fall zu wenige Erfahrungswerte vorliegen.